Was mich angeht, habe ich es eigentlich immer schon geahnt: Wenn ich rundum gut, effektiv und gesund sein, bleiben und arbeiten will, muss ich alles, was ich tue, in MEINEM Tempo tun. Und dann kam Petra Schuseil mit ihrem Buch „Finde dein Lebenstempo“: interessante Fragen, spannende Herangehensweise. Damit wurde meine Ahnung zu Gewissheit: Ich konnte ganz viel mit all dem anfangen, was ich da las – darum hab ich auch in meinem Blog „Unruhewerk“ eine Rezension darüber geschrieben.
Was also ist „Lebenstempo“? Zuerst einmal geht es ganz und gar nicht um Zeitmanagement – für mich sehr sympathisch…Was mir sofort einleuchtete, waren Gedanken wie: Unser Lebenstempo ist stark gekoppelt an unsere Lebensqualität. Und wenn wir die erhöhen wollen, müssen wir an den „Stellschrauben“ unseres Lebenstempos drehen. So etwa. Schuseil gibt in viele Beispiele dafür, hat Übungen und Anregungen…. ja: anregend ist das Buch in jedem Fall.
Gerade für Selbstständige ist das eigene Tempo ein Faktor!
Aber was hat das alles denn jetzt mit der Öffentlichkeitsarbeit von Selbstständigen zu tun? Alles! Finde ich jedenfalls.
[bctt tweet=“Unser Lebenstempo ist stark gekoppelt an unsere Lebensqualität.“ username=“@texthandwerk“]
Denn Selbstständige müssen wie niemand sonst mit ihren Kräften haushalten, auf ihre Gesundheit achten.Wer das rechtzeitig verstanden hat, kann auch rechtzeitig handeln. So kann es beispielsweise durchaus Teil einer PR-Strategie sein, ganz klar zu kommunizieren: Liebe Leute, das Wochenende gehört meiner Familie. Und auf Facebook bin ich maximal einmal pro Woche. Das signalisiert: Mein Lebenstempo ist mir wichtig. Es gibt Frei-Zeiten, die kann, darf und werde ich mir leisten. Und es gibt die Zeiten, in denen ich ausschließlich für meine Kund/innen da bin. Da bin ich dann weder genervt noch gehetzt. Das hat unter Umständen auch etwas mit Verantwortung zu tun: Ich übernehme die Verantwortung für mein Umfeld und für mich – indem ich mich um meine Gesundheit kümmere, also indirekt auch für meine Kunden.
Sie dürfen mit Verständnis rechnen!
Und wer jetzt glaubt, das sein in PR-Hinsicht katastrophal, dem widerspreche ich ganz entschieden. Zwar gibt es immer noch die Hardcore-PRler, die behaupten, dass jede Art von Öffenbtlichkeitsarbeit nur dann funktionieren könne, wenn ich rund um die Uhr online und telefonisch erreichbar bin… Aber welche katastrophalen Auswirkungen das haben kann, wissen wir inzwischen doch eigentlich… Fast alle haben mit Gesundheit zu tun. Neulich erst hat sich eine echte Marketing-Fachfrau aus meinem Umfeld mit dem Hinweis, dass es ihr jetzt schlicht zu viel werde, ganz öffentlich aus Facebook abgemeldet. Und niemand hat ihr das übel genommen. Ganz im Gegenteil: Sie blieb, was sie immer war: ehrlich und authentisch. Und ganz viele Menschen – vielleicht auch grad jene, die sich nicht trauen, solch einen Schritt selbst zu gehen -, äußerten Verständnis, bekundeten Sympathie für diese Maßnahme.
Oder was ist zum Beispiel mit der guten alten Sitte, sich per Aushang im eigenen Restaurant, Laden oder Studio oder mit einer Anzeige im Regionalblatt vorübergehend von der Kundschaft zu verabschieden, gar mit Familien-Foto und unbedingt mit einem Hinweis auf das WARUM.. Etwa: „Wir gönnen uns jetzt mal zwei Wochen Urlaub“, oder: „Wir haben Nachwuchs bekommen“… Hat das je jemand übel genommen? Oder stiegen im Gegenteil nicht viel eher die Sympathiewerte bei solchen Anlässen? Selbst, wer Ihre Dienstleistung grad dringend gebraucht hätte, hat in aller Regel nach einem kurzen Knurren durchaus Verständnis… (Und wenn nicht: Auf manche Kunden kann man unter Umständen auch gut verzichten!)
Was Sympathie erzeugt, kann niemals falsch sein
Was sympathisch macht, ist immer eine gute PR-Strategie. Diese Tatsache gibt also all jenen Recht, die auch in der Öffentlichkeitsarbeit auf dem eigenen (Lebens-)Tempo beharren, es unter Umständen sogar mit der Kundschaft teilen. So wird aus dem eigenen Tempo eine echte win-win-Situation: Sie bleiben gesund – weil sie ganz einfach in dem Ihnen eigenen Tempo arbeiten. Und Ihre Kundinnen und Kunden bekommen ein klein wenig Einblick in Ihr privates Leben – in aller Regel in die angenehmen Seiten. Außenstehende werden Sie als authentisch, ehrlich und menschlich überzeugend wahrnehmen. Darum: Es spricht nicht nur nichts dagegen, nach dem eigenen Tempo zu leben. Sondern auch gar nichts, diese Tatsache auch ganz offen zu kommunizieren.
Dieses Prinzip der Offenheit in Tempo-Fragen kann sogar noch viel weiter gehen: Wenn Sie immer wieder gleiche oder ähnliche Dienstleistungen für ein und denselben Kunden erbringen, können Sie daraus kleine Rituale machen – für sich ganz allein. Oder – viel besser noch! – gemeinsam mit Ihren Kunden. Das stärkt den Zusammenhalt, erleichtert oft auch ganz direkt die Arbeit. Und schafft ein enges Band zwischen Ihnen und den Kunden. Das ist es doch, was gute Öffentlichkeitsarbeit immer erreichen will! Und in diesem Fall profitieren Sie sogar noch ganz direkt und persönlich davon: Sie leben in Ihrem eigenen Tempo! Und das wiederum tut gut, entstresst…. Und außerdem ist das die preiswerteste PR-Strategie, die ich kenne… Außer einigen Überlegungen zur Formullierung, über das „wann“ und „wo“ ist das alles komplett kostenlos!
Selbstständige müssten eigentlich prädestiert sein für die „Strategie eigenes Tempo“
Wenn Sie also auch nur annähernd der Typ sind, der sich sein Tempo nicht diktieren lassen muss, ist dies ein öffentlichkeitswirksamer Umgang mit Ihrer eigenen Arbeit, den Sie auf allen Ebenen nicht aus den Augen verlieren sollten! Und in aller Regel sind ja grad wir Selbstständigen prädestiniert für alle Fragen rund um das eigene Tempo… War das nicht für viele von uns sogar einer der Hauptgründe für die Selbstständigkeit?!
Mehr aus meiner Serie zur Feststellung des eigenen PR-Typs… ein bisschen augenzwinkernd zwar, doch durchaus ernst gemeint. Denn die richtige PR-Strategie ist für Selbstständige überlebensnotwendig. Und dabei helfe ich gern!
Kontakt, Maria Al-Mana, die Texthandwerkerin